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08.08.2024
Das Versprechen von Freiheit und Sicherheit durch finanzielle Unabhängigkeit ist verlockend. Doch der vermeintlich schnelle Weg zum Reichtum birgt oft erhebliche Risiken. Ich selbst bin vor einiger Zeit in eine solche Falle getappt mit mulesoft-apps.com.
So funktioniert der Betrug
- Am Anfang steht eine persönliche Einladung über soziale Medien, an einem lukrativen Programm teilzunehmen. Ein Mentor verspricht hohe Renditen durch den sekundenschnellen Kauf und Verkauf von Produkten. Um dies zu ermöglichen, wird ein Konto mit dem eigenen Krypto-Wallet verknüpft.
- Der eigentliche Handel ist jedoch ein Glücksspiel in Verkleidung. Ein Zufallsgenerator schlägt Produkte vor, die der Nutzer kaufen und fast sofort wieder verkaufen soll. Die Preise können dabei weit über das eigene Budget hinausgehen. Um den Anschein eines echten Handels zu erwecken, wird ein kurzfristiger Kauf getätigt. Der Nutzer bestätigt diesen Kauf, sofern genügend Guthaben vorhanden ist. Anschließend wird das Produkt über die Software wieder verkauft.
Rot: Offene Produktzuweisungen / Arbeitstasks
Gelb: Ausführenbutton falls genug Accountbalance
Violet: Kontobalance
- Zu Beginn scheint alles reibungslos zu funktionieren. Die Gewinne scheinen real und motivieren den Nutzer, weiterzumachen. Erst nach einer gewissen Zeit steigen die Anforderungen an das Startkapital, um den Anschein zu erwecken, dass man viel Geld machen kann. Dann kommt der Moment, in dem plötzlich Produkte angezeigt werden, deren Preise weit über das verfügbare Budget des Nutzers hinausgehen.
- Sollte das erforderliche Kapital fehlen, muss der Nutzer über einen externen Broker den fehlenden Betrag überweisen. Dieses investierte Kapital bleibt während der gesamten “Arbeitszeit” nicht auf der Plattform, sondern wird nach jeder abgeschlossenen Aufgabe erneut eingesetzt. Vor jeder neuen Aufgabe ist ein Startguthaben erforderlich, das von Aufgabe zu Aufgabe steigen kann.
- Bei jeder Transaktion wird eine Provision versprochen, die jedoch an Bedingungen geknüpft ist. Durch die immer wieder auftretenden Kombinationen, die den eigenen Kontostand übersteigen, gerät man schnell in eine Abwärtsspirale. Das investierte Geld ist dann kaum noch zurückzuholen.
Analyse des Chatverlaufs
Der folgende Chatverlauf enthält keine echten Namen, sondern Aliasnamen, um die Privatsphäre zu schützen.
Der Chatverlauf zwischen “Lisa” und “Max” zeigt die typischen Schritte eines Betrugsversuchs:
1. Initiale Kontaktaufnahme:
• Einladung: Lisa kontaktiert Max über WhatsApp und stellt sich als jemand vor, der von einer bekannten Rekrutierungsfirma empfohlen wurde. Dies schafft sofort eine gewisse Glaubwürdigkeit und Vertrautheit.
• Interesse wecken: Sie fragt, ob Max an einem Zusatzeinkommen interessiert ist, und bietet an, mehr Informationen zu geben.
2. Beschreibung der Tätigkeit:
• Flexibilität betonen: Lisa erklärt, dass es sich um eine freiberufliche, flexible Online-Tätigkeit handelt, die bequem von zu Hause aus durchgeführt werden kann und keine Einschränkungen für andere tägliche Aktivitäten mit sich bringt.
• Erläuterung der Aufgabe: Die Tätigkeit wird als Datenextraktion für Produkte auf einer Plattform eines Unternehmens namens MuleSoft beschrieben.
3. Details zur Vergütung:
• Hohes Einkommen versprechen: Lisa verspricht detaillierte und hohe Einnahmen. Sie gibt spezifische Zahlen an, wie viel man in verschiedenen Zeiträumen verdienen kann (z.B. 92 CHF pro Tag).
4. Registrierung und Training:
• Registrierung: Lisa bietet einen Link zur Unternehmenswebsite und einen Einladungscode an, um Max bei der Registrierung zu unterstützen.
• Training: Sie erklärt, dass das Training einfach per WhatsApp-Text und Screenshots durchgeführt wird.
5. Tatsächlicher Betrugsmechanismus:
• Verbindung eines Krypto-Wallets: Der Nutzer wird aufgefordert, ein Konto zu erstellen und es mit seinem Krypto-Wallet zu verknüpfen.
• Gefälschter Handel: Ein Zufallsgenerator schlägt Produkte vor, die der Nutzer kaufen und fast sofort wieder verkaufen soll. Diese Produkte haben oft Preise, die weit über das Budget des Nutzers hinausgehen.
• Ständige Kapitalanforderungen: Wenn das erforderliche Kapital fehlt, muss der Nutzer den fehlenden Betrag über einen externen Broker überweisen. Das investierte Kapital bleibt nicht auf der Plattform, sondern wird nach jeder Aufgabe erneut benötigt.
• Steigende Anforderungen: Vor jeder neuen Aufgabe steigt das erforderliche Startguthaben.
• Versprochene Provisionen: Provisionen werden nur unter bestimmten Bedingungen ausgezahlt, was schnell zu einer Abwärtsspirale führt, wenn der Nutzer nicht genug Kapital hat.
6. Endergebnis:
• Verlust des investierten Kapitals: Durch die ständigen Anforderungen an zusätzliches Kapital und die immer wieder auftretenden hohen Preise gerät der Nutzer schnell in eine Abwärtsspirale und verliert das investierte Geld.
• Unmöglichkeit der Rückgewinnung: Das investierte Geld ist kaum noch zurückzuholen.
Laut Berichten auf Scam Detector und ScamAdviser weist die Webseite mulesoft-apps.com eine hohe Nähe zu anderen verdächtigen Websites auf und enthält verschiedene Risikofaktoren wie Phishing und Malware. Diese Seite hat eine geringe Besucherzahl und wurde erst kürzlich registriert, was ein weiteres Warnsignal darstellt. Die Identität des Domaininhabers ist verborgen, was die Vertrauenswürdigkeit weiter herabsetzt .
Fazit
Die versprochene Produktoptimierung entpuppt sich als nichts anderes als ein Glücksspiel. Wer nicht über ausreichende finanzielle Reserven verfügt, riskiert alles zu verlieren.
Mein Appell
Seien Sie vorsichtig gegenüber unrealistischen Versprechungen im Internet. Anstatt sich auf schnelle Gewinne zu konzentrieren, sollten Sie auf langfristige und nachhaltige Strategien setzen. Teilen Sie Ihre Ideen mit anderen und arbeiten Sie gemeinsam an innovativen Projekten.
Schlussfolgerung
Die beschriebene Vorgehensweise im Chatverlauf und die detaillierte Erklärung des Betrugsmechanismus zeigen, wie leicht man in die Falle eines vermeintlich attraktiven Angebots tappen kann. Es ist essenziell, bei solchen Angeboten immer skeptisch zu sein und gründlich zu prüfen, bevor persönliche Daten oder finanzielle Informationen geteilt werden.
Vielen Dank, dass Sie sich die Zeit genommen haben, diesen Artikel zu lesen. Wenn Sie ähnliche Erfahrungen gemacht haben, würde ich mich freuen, von Ihnen zu hören. Sie können mich per E-Mail unter info@hilfdirselbst.ch erreichen.
Mit freundlichen Grüssen,
Marc-André Gamper
- Head of Packaging Development & Innovation (m/w/d)
- Praktikant/in Unternehmenskommunikation 50–100%
- Specialist for Programmatic Media, Media Buying and Analytics (w/m/d), 100%
- Polygraf:in 100% (m/w/d)
- MEDIENBERATER/-IN 80%
- Praktikum: Redaktion und Projektmanagement (m/w/d) 80–100%, 6 Monate+
- Web Engineer 80–100% (w/m)
- Redaktorin oder Redaktor (80–100%)
- stellvertretende*n Kommunikationsleiter*in 60–80%
- Grafik- und Web-Designer/-in (m/w/x) (80–100%)